Im April 1920 machte die bayerische Schriftstellerin Lena Christ auf dem Münchner Waldfriedhof ihrem Leben ein Ende. Der Film schildert den tragischen Lebensweg der unglücklichen Frau.

„Das ungeschickte Leben und der romantische Tod der unehelich geborenen, von ihrer Mutter gepeinigten, zweimal verheirateten Serviererin, Klosterfrau und Schriftstellerin“ – so lautet der Untertitel des Films. Er schildert das Leben der Lena Christ nach ihrem autobiografischen Roman „Erinnerungen einer Überflüssigen“ und dem Buch ihres Mannes Peter Benedix „Der Weg der Lena Christ“.

Die Titelrolle spielt Heidi Stroh, Edith Volkmann ist ihre Mutter, Eberhard Peiker der Ehemann. „Der Film übersetzt die einfache Autobiografie der Schriftstellerin Lena Christ in eine teils manieristische Künstlichkeit, teils in eine Schreckenskammer unmenschlicher Leiden. Trotz dieser Verfremdungseffekte ein erschütterndes Dokument über ein Opfer von Zeitgeist und Vorurteilen“ (Lexikon des Internationalen Films).

Hans W. Geißendörfer sagt dazu: „Mein Film ist kein Heimatschinken und kein Dialektstück. Mich interessiert die autoritäre Struktur der Umwelt, die dieses Schicksal herbeigeführt hat“.

Geißendörfers aufsehenerregendes Debüt „Der Fall Lena Christ“ entstand 1968/ 69 als Eigenproduktion des Bayerischen Fernsehens. Auch die folgenden Arbeiten des damals 27-Jährigen – der mit einem Bundesfilmpreis in Silber prämiierte eigenwillige Vampir-Film „Jonathan“ (1969), seine zu einem Westerndrama verfremdete Friedrich-Schiller-Version „Carlos“, die beeindruckende, mehrfach ausgezeichnete Ludwig-Anzengruber-Verfilmung „Der Sternsteinhof“ und der für den Auslands-Oscar nominierte Psychothriller „Die gläserne Zelle“ (1977) nach Patricia Highsmith entstanden in Koproduktion mit dem Bayerischen Fernsehen.

Quelle: Film im Bayerischen Fernsehen

BESETZUNG:

Eberhard Peikert

Paul Stieber-Walter

Sophie Strelow

Heidi Stroh

Edith Volkmann

 

STAB:

Regie: Hans W. Geißendörfer

Buch: Peter Bendix, Hans W. Geißendörfer

Kamera: Robby Müller